Anette Anthrakidis integriert Energie im Quartier

»Die Sektorkopplung in moderne Planungswerkzeuge für Quartiere einzubeziehen ist Voraussetzung für eine nachhaltige Energieversorgung«, unterstreicht Anette Anthrakidis. »Mein Competence Center »Integrierte Quartiersplanung/Open District Hub« entwickelt dafür wissenschaftlich fundierte Software-Werkzeuge, welche Planerinnen und Planern die dringend notwendige schnelle Umsetzung der Energiewende im Quartier erleichtern.« 

Seit fast zwei Jahren trägt Anthrakidis am Fraunhofer IEG die Verantwortung für das Projekt ODH@Jülich, welches fünf Fraunhofer-Institute zusammen durchführen und vom BMBF gefördert wird, um diese Software-Werkzeuge zu erstellen. Viele weitere Projekte, die sie mit ihrem agilen, interdisziplinären Team umsetzt, betreffen die kommunale Wärmeplanung.

© Fraunhofer IEG
Anette Anthrakidis leitet das Competence Centers »Integrierte Quartiersplanung/Open District Hub«

»Aktuell gibt es noch kein Planungswerkzeug, welches sowohl die technologische Vielfalt als auch die Wirtschaftlichkeit in der erforderlichen Tiefe abbilden kann. Mich reizt es, diese Lücke zu schließen.« Anette Anthrakidis kann dafür auf eine lange Berufserfahrung zurückgreifen. Nach ihrem Studium der Elektrotechnik an der Rheinischen Fachhochschule Köln und ihrem Studium des »Technologie- und Ressourcenmanagement in den Tropen und Subtropen« an der Technischen Hochschule Köln hat sie zahlreiche Projekte zu Erneuerbaren Energietechnologien geleitet. Am Solar-Institut Jülich der Fachhochschule Aachen hat sie bereits an nachhaltigen Energieversorgungskonzepten für Kommunen geforscht.

»Gerade die kommunale Energie- und Wärmeversorgung bietet sehr spannende Zukunftsperspektiven«, erklärt Anthrakidis mit Blick auf die Berufsqualifizierung. Die Neuausrichtung der Energieversorger und Gemeinden angesichts Klimawandel und Erdgasknappheit öffnet jungen Berufsanfängerinnen und -anfängern viele Gestaltungsmöglichkeiten. »Es ist schön zu sehen, dass die Studierenden, die bei uns einschlägige Erfahrungen mit Energienetzen sammeln, ohne Probleme den Berufseinstieg in das Themenfeld bei Kommunen und Projektbüros schaffen, die die Energiewende lokal umsetzen.«

In ihrem 10-köpfigen Team kommen die unterschiedlichsten Fachdisziplinen zusammen: Informationstechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Geologie, Quartiers- und Kommunalentwicklung sowie Raumplanung. Die verschiedenen Perspektiven werden gebraucht, um das komplexe System zu überschauen, das die Verknüpfung der Sektoren schafft. »Wir suchen für unser Team ständig Verstärkung aus allen Fachdisziplinen – mit und ohne Berufserfahrung. Etwa um Abschlussarbeiten und Promotionen in hochaktuellen Themen durchzuführen und zum Gelingen der Energiewende beizutragen.«

Damit die Sektorkopplung in Gebäuden und Quartieren gelingt, braucht es umfassende Modelle und moderne Werkzeuge für die Planung und den Betrieb. Deshalb erstellt Anthrakidis Team nicht nur nachhaltige Energiekonzepte für neue und alte Quartiere und Gewerbegebiete. Sie erarbeiten auch wissenschaftlich fundierte, datenbasierte Methoden für die Entwicklung eines digitalen Planungs- und Simulationswerkzeugs für Fachplanerinnen und Architekten. So fließt aktuelles Wissen umfassend, schnell und einfach in maßgeschneiderte Lösungen für die Projekte vor Ort. »Ich finde es spannend, die Sichtweisen und Kompetenzen der vielen Beteiligten zusammenführen etwa der Betreiber von Strom-, Gas- und Wärmenetzen, der Wohnungswirtschaft, von Endnutzerinnen und -nutzern, Quartiersbetreiber sowie Industrieunternehmen.«

Weiterführende Links

Webseite des Projekts    OPEN DISTRCT HUB (ODH)                   
Webseite des von Anette Anthrakidis geleiteten Competence Center   »INTEGRIERTE QUARTIERSPLANUNG«. 
Pressemeldung zum Start von ODH SEKTORKOPPLUNG IN QUARTIEREN