Tiefe Geothermie kann als CO2-freie Wärmeversorgung eine entscheidende Stellschraube im Rahmen der Energiewende sein. Allerdings schrecken Risiken, wie etwa das Fündigkeitsrisiko oder mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz, Investoren ab. In diese Lücke stößt das Projekt GeoHEAT.
GeoHEAT wird die geothermische Exploration durch zwei wichtige strategische Veränderungen revolutionieren:
- Minimierung der Explorationskosten noch vor der Bohrung bei gleichzeitiger Quantifizierung und Kommunikation der Risiken; und
- Maximierung der Informationen, die während der Explorationsbohrungen erlangt werden, bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten für die Charakterisierung.
Das Fraunhofer IEG übernimmt dabei das Management und die Koordination des Gesamtprojektes.
Zielsetzung:
Zunächst geht GeoHEAT die hohen Kosten von Explorationsbohrungen und die geringen Möglichkeiten, den Untergrund vor der Bohrung zu untersuchen, mit passiven oberflächenbasierten Bildgebungsverfahren und durch die Modellierung der Unsicherheiten an. Neben der Verringerung von Messfehlern will GeoHEAT dafür sorgen, dass ein größerer Anteil der Bevölkerung und der Interessengruppe in die Exploration eingebunden ist. Im nächsten Schritt untersucht GeoHEAT den Untergrund in einem noch nie dagewesenen Ausmaß durch eine neuartige Georadar-Sonde. Wir werden die Georadar-Bildgebung durch die Überwachung der bohrungsinduzierten Mikroseismizität und digitale gesteinsphysikalische Modelle ergänzen, um ein maximales Verständnis des Reservoirs zu erhalten. Unser neuartiger, auf verschiedenen Maßnahmen beruhender Ansatz erschließt das Potenzial für fundierte Ablenkungsbohrungen, optimale Bohrlochplatzierung und genaue Leistungs- und Risikoanalysen.