Nachhaltig produzierter Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Die Umstellung bisher fossil betriebener Versorgungsinfrastrukturen stellt dabei eine wesentliche Herausforderung dar. Große zentrale Versorger werden zunehmend von vielen kleinen dezentralen Lösungen ersetzt. Dadurch verschiebt sich die Verantwortung einer stabilen Energieversorgung immer weiter auf individuelle kommunale Akteure. An dieser Stelle setzt das H2!Raum Reallabor Castrop-Rauxel an. Hier sollen am Beispiel der Stadt Castrop-Rauxel im mittleren Ruhrgebiet, die Möglichkeiten erfolgreicher Energietransformation mit Hilfe von Wasserstoff untersucht werden.
Das Reallabor ist Anfang des Jahres gestartet und ein Teilprojekt der Initiative H2Raum – Mittelstand Ruhr 2030. Die drei Projektpartner Fraunhofer IEG, Westfälische Hochschule und die Gelsenwasser AG arbeiten dabei eng mit den örtlichen Stadtwerken zusammen.
Zielsetzung
Ziel ist es, auf Basis der individuell vorherrschenden Situation in der Stadt, bestehende Hürden aber auch Möglichkeiten für eine regionale Wasserstoffnutzung zu identifizieren.
In den Aufgabenbereich des Fraunhofer IEG fallen vor allem die Einordnung der Technologien für die Wasserstofferzeugung und -nutzung und konkrete Anwendungsgebiete sowie Verbraucher zu identifizieren. Dafür wurden bereits und sollen in Zukunft Workshops mit den relevanten Stakeholdern aus Castrop-Rauxel durchgeführt werden. Für eine detailliertere Analyse möglicher Beweggründe für eine Technologieentscheidung, werden einzelne Unternehmensvertreter*innen in Expert*innen Interviews befragt. Daraus lassen sich bestehende Erwartungen und Glaubenssätze besser nachvollziehen und gezielt adressieren. Damit wird die Akzeptanz für das Thema gesteigert und die Erfolgreiche Umsetzung von Technologieanpassungen begünstigt.
Nachdem ein Technologieüberblick erstellt und die Informationen der Unternehmen ausgewertet wurden, sollen Szenarien ausgearbeitet werden, die für die Umsetzung das höchste Potential versprechen. Diese werden detaillierter ausgearbeitet und auf deren Umsetzbarkeit überprüft. Nach anschließender Modellierung und Optimierung können konkrete Schritte abgeleitet werden. Daraus ergeben sich zugeschnittene Handlungsempfehlungen für Unternehmen am Standort Castrop-Rauxel. Für einen weiteren Wissenstransfer, sollen die Ergebnisse so weit wie möglich auch auf andere Kommunen übertragbar gemacht werden.