Die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien hinsichtlich verursachter Treibhausgasemissionen sowie weiterer ökologischer und sozio-ökonomischer Aspekte stellt eine grundlegende Voraussetzung für den Aufbau einer Exportwirtschaft dar und schafft die notwendige Investitionssicherheit, damit die produzierten Mengen an Wasserstoff und Wasserstoffderivaten auf den Zielmärkten, für die die Nachhaltigkeitskriterien gelten, abgesetzt werden können. Anreizinstrumente für den Wasserstoffhochlauf in der EU und anderen potenziellen Importregionen (bspw. in Asien) sind an entsprechende Nachhaltigkeitsanforderungen geknüpft, deren Einhaltung durch robuste Zertifizierungssysteme sichergestellt werden soll. Das HySecunda-Projekt analysiert aktuelle und perspektivische Zertifizierungskriterien, bewertet deren Auswirkung auf die Wirtschaftlichkeit von Power-to-X-Projekten und entwickelt Empfehlungen zu Projektdesigns für die SADC-Region sowie zu Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Zertifizierungssysteme.
Im Rahmen von Vernetzung auf dem Gebiet Zertifizierung wirkt das Fraunhofer IEG an der Entwicklung der DIN-Norm DIN 35809 Nachhaltigkeitskriterien für Wasserstoff und Wasserstoffderivate mit. Die Norm soll Grundsätze, Kriterien und Indikatoren festlegen, um eine umfassende Bewertung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeitsaspekte von Erzeugung, Transport und Speicherung von Wasserstoff und seinen Derivaten zu ermöglichen.
Das Ziel des Capacity Buildings besteht in der Konzeptentwicklung für einen Kapazitätsausbau entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Aus- und Weiterbildung. Dabei knüpfen die Projektpartner an vorhandene Strukturen und Kooperationen in Südafrika und der angrenzenden SADC-Region an. Das Fraunhofer IEG fördert die Philosophie der engen Zusammenarbeit mit Partnern im südlichen Afrika, nimmt Kontakte mit der Republik Südafrika und ihren Nachbarländern auf und analysiert aktuelle Bedarfe der Stakeholder hinsichtlich des Kapazitätsausbaus.
In Kooperation mit den beteiligten Fraunhofer-Instituten wurden Methoden zur Vermittlung relevanter Informationen zunächst in Deutschland getestet. In den weiteren Schritten findet eine methodische und fachspezifische Anpassung der Materialien auf südafrikanische Anforderungen und Bedingungen statt.
In Kooperation mit südafrikanischen Partnern bietet das Fraunhofer IEG Schulungen zu folgenden Themen an:
- Grundlagen der Modellierungen von Energiesystemen mit Fokus auf techno-ökonomische Parametrierung
- Betrachtung und Bewertung zukünftiger Bedarfe an Iridium und Platin für die Produktion von PEM-Elektrolyseuren
- Nachhaltigkeitskriterien für die Wasserstoff- und Wasserstoffderivateproduktion.