Konferenz

Mehr Erdwärme für Nordrhein-Westfalen

Presseinformation /

Wärme ist die halbe Energiewende. Stadtwerke und kommunale Energieversorgungsunternehmen stehen vor der Aufgabe, Alternativen zu fossilen Energieträgern ausfindig zu machen und neue Versorgungsstrukturen aufzubauen. Als grundlastfähige, zuverlässige und klimaneutrale Technologie stellt Geothermie hier eine geeignete Option dar. Fachleute aus der Praxis der Energiewirtschaft und der Kommunen vertieften heute auf der 18. Geothermiekonferenz NRW ihren Einblick in alle relevanten Themengebiete – von der Idee bis zum Betrieb.

Die Gastgeber der NRW-Geothermie-Konferenz freuen sich über zahlreiche Gäste: v.l.n.r.: Prof. Dr. Rolf Bracke (Fraunhofer IEG), Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner (Deutsches Bergbaumuseum, Bochum), Sebastian Limburg (Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate) und Dr. Ralf Kuder (NRW-Wirtschaftsministerium).
© NRW.Energy4Climate
Die Gastgeber der NRW-Geothermie-Konferenz freuen sich über zahlreiche Gäste: v.l.n.r.: Prof. Dr. Rolf Bracke (Fraunhofer IEG), Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner (Deutsches Bergbaumuseum, Bochum), Sebastian Limburg (Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate) und Dr. Ralf Kuder (NRW-Wirtschaftsministerium).

»NRW hat günstige Voraussetzungen für den Ausbau der Geothermie«, unterstreicht Rolf Bracke, Leiter des Fraunhofer IEG. »Doch zwei zentrale Faktoren behindern den Ausbau der Tiefen Geothermie. Das Fündigkeitsrisiko bei gleichzeitig erheblichen Investitionskosten für Projektentwickler sowie die unzureichende Datenlage zum tiefen Untergrund jenseits von 1000 Metern.« Ein hohes Potenzial für die Wärmewende in einem der größten europäischen Ballungsräume stelle dagegen die Grubenwassernutzung und Wärmespeicherung im Steinkohlengebirge dar. Zur Beseitigung der Hemmnisse und Nutzung der Potenziale sei nun politisches Handeln angezeigt. Das Fraunhofer IEG begrüßt daher den in Arbeit befindlichen »Masterplan Geothermie« der Landesregierung, der im Rahmen der Konferenz skizziert wurde.

»Jeder Bauherr und Energieversorger in NRW sollte die starken Argumente für die Geothermie kennen und berücksichtigen«, resummiert Sebastian Limburg von NRW.Energy4Climate, der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz, die NRW-Geothermiekonferenz. »Die Technologie, insbesondere die oberflächennahe Geothermie, ist nachhaltig, grundlastfähig, bezahlbar und regional, die Förderkulisse für viele Anwendungsbereiche ist einsatzbereit und gute Beratung findet man auch am Markt. Geothermie ist eine gute Investition für die Zukunft.«

Die Fachleute aus der kommunalen Praxis trafen sich auch auf der Konferenz und tauschten neue Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Geothermie, über kommunale Projekte sowie Projekte regionaler Energieversorger und von Stadtwerken aus. In vier Blöcken informiert die Veranstaltung zu aktuellen Förderbausteinen des Bundes und Landes, zu Daten und aktuellen Entwicklungen der oberflächennahen Geothermie in NRW sowie zu Zwischenergebnissen der Potenzialstudie Wärme NRW, zu Machbarkeitsstudien sowie zu innovativen Projekten und gibt abschließend einen Überblick über die Geologische Landesaufnahme NRW durch den Geologischen Dienst NRW, zur Planung eines Tiefengeothermie-Projektes sowie zur speziellen Technik und Anwendung von Hochtemperatur-Wärmepumpen.

Veranstalter dieser achtzehnten Auflage sind die Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate in Kooperation mit der Fraunhofer Einrichtung für Energieinfrastruktur und Geothermie IEG (Fraunhofer IEG) und weiteren NRW-Landesinstitutionen.

Das vollständige Programm finden Sie unter: 

https://www.energy4climate.nrw/event/nrw-geothermiekonferenz-2023

 

Pressebilder

Erdkugel Deutsches Bergbau Museum
© NRW.Energy4Climate
Die Erde birgt viel Wärme in ihrem Inneren, wie das Schnitt-Modell aus dem Deutschen Bergbaumuseum zeigt.
Fachleute aus der Praxis der Energiewirtschaft und der Kommunen vertieften im Plenum der 18. Geothermiekonferenz NRW ihren Einblick in die Geothermie – von der Idee bis zum Betrieb.
© NRW.Energy4Climate
Fachleute aus der Praxis der Energiewirtschaft und der Kommunen vertieften im Plenum der 18. Geothermiekonferenz NRW ihren Einblick in die Geothermie – von der Idee bis zum Betrieb.
Der Bohrturm auf dem Gewerbegebiet Mark51°7 in Bochum erschloss im letzten Jahr das Grubenwasser der alten Zeche Dannenbaum. Das Wasser wird dazu dienen das Areal mit geothermaler Wärme und Kälte zu versorgen.
© Fraunhofer IEG
Der Bohrturm auf dem Gewerbegebiet Mark51°7 in Bochum erschloss im letzten Jahr das Grubenwasser der alten Zeche Dannenbaum. Das Wasser wird dazu dienen das Areal mit geothermaler Wärme und Kälte zu versorgen.

Fraunhofer IEG in NRW

Mit der Einrichtung des Fraunhofer IEG verfolgt das Land NRW die wissenschaftsbasierte Unterstützung von Kommunen und Industrie bei der Defossilisierung ihrer Energieversorgung. Auf der Basis von Vertragsforschung stellt Fraunhofer geowissenschaftliches und ingenieurtechnisches Know-how sowie Technologien zur Integration geothermischer Anlagen in Energieinfrastrukturen bereit. Dabei bildet das Institut die Brücke zwischen dem untertägigen und dem energietechnischen System: von der Untergrundcharakterisierung über die bohrtechnische Erschließung bis zum Betrieb von Erzeugungsanlagen. Für die Technologieentwicklung und für die Betriebsoptimierung geothermischer Anlagen stehen großskalige Labor- und Testinfrastrukturen bereit. Das Institut ist mit seiner Umsetzungserfahrung unabhängiger Kompetenzträger der geothermalen Energie in NRW.