D2 Grids

Netzgebundene Niedertemperaturwärme- und Kältelösungen auf Basis von Grubenwäs-sern ermöglichen einen nachhaltigen Beitrag zur Wärmewende. Das Projekt »D2Grids« setzt hier an und wendet dieses Konzept durch die Erschließung der ehemaligen Steinkohlezeche Dannenbaum auf Mark 51°7 in Bochum an.

 

Ziel

Ziel des Projektes »D2Grids« ist der Aufbau eines Wärme- und Kältenetzes der 5ten Generation auf Mark 51°7, dem ehemaligen Opelgelände, in Bochum. Auf Basis von Grubenwasser der ehemaligen Zeche Dannenbaum wird die rund 70 ha große Fläche nachhaltig geothermisch versorgt.

Im Rahmen von »D2Grids« wird die unterirdische Erschließung des Standortes Mark 51°7 umgesetzt. Das Grubengebäude wurde über zwei Richtbohrungen hydraulisch erschlossen. Während die erste Bohrung in der 8. Sohle auf rund 820 m unter Tage niedergebracht wurde (Temperaturen von ca. 35°C), erschließt die zweite Bohrung die 4. Sohle in einer Tiefe ca. 330 m unter der Erdoberfläche bei ca. 19°C). Neben der Realisierung der beiden Bohrungen ist auch der Netzanschluss an einen ersten Pilotkunden und die entsprechende Wärmepumpe Teil des Projektes.

Betreiber und Eigentümer des Netzes sind die Stadtwerke Bochum und ihre Fernwärmetochter, die FUW GmbH. Fraunhofer IEG übernahm die hydrogeologische Simulation der alten Zeche, die bergrechtliche Genehmigungsplanung, die Konzeption der Bohrungen und der Bohrpfade sowie die Begleitung und Überwachung der Bohrdurchführungen. In 2022 werden die thermische und hydraulische Ergiebigkeit wissenschaftlich validiert.

Bei dem nachgelagerten Wärme- und Kältenetz handelt es sich um ein Netz der 5ten Generation. Bedarfsgesteuert, bidirektional und auf geringem Temperaturniveau werden so Netzverluste minimiert und die Möglichkeit geschaffen, Energiekreisläufe zwischen den angeschlossenen Kunden zu schließen.

Insbesondere im Ruhrgebiet bieten die aufgelassenen Kohlebergwerke an einer Vielzahl weiterer Standorte ein großes Reservoir an warmem Grubenwasser. »D2grids« auf Mark51°7 stellt die Blaupause dar, um kurz- und mittelfristig weiter netzgebundene Niedertemperaturwärme- und Kältelösungen auf Basis von Grubenwässern realisieren zu können.