Sichere und grundlastfähige erneuerbare Energiequellen sind entscheidend, um die globalen Klimaziele zu erreichen. In diesem Kontext spielt die Tiefengeothermie eine zentrale Rolle, da sie unabhängig von Wetterbedingungen Wärme und Strom liefern kann. Siegfried hat das Ziel, die wichtigsten Gründe zu erkennen und zu beheben, die das Wachstum des Geothermiesektors bremsen. Besonders im Fokus stehen dabei lange Zeiträume, bis sich Investitionen auszahlen, sowie die hohen wirtschaftlichen Risiken, die durch verursachte Erdbeben entstehen können. Durch die Entwicklung dynamischer Modelle des Untergrunds werden Änderungen der Erdbeben-Geschwindigkeit analysiert, um die Standortauswahl zu optimieren und das Risiko von Erdbeben zu reduzieren. Die erarbeiteten Methoden werden in der Niederrheinischen Bucht demonstriert, wo wirtschaftlich nutzbare geothermische Reservoirs vermutet werden. Ziel ist es hier, vor allem die Langzeitstabilität von tiefen geothermischen Systemen zu evaluieren und die Risiken für Investitionen zu minimieren.
Zielsetzung des Projekts
Das Projekt verfolgt das übergeordnete Ziel, die Nutzung der Tiefengeothermie durch die Minimierung von Risiken durch Erdbeben zu fördern. Dazu werden drei Teilziele definiert: Erstens die Entwicklung eines dynamischen Modells des Untergrunds, das Veränderungen im Spannungsfeld berücksichtigt und eine genauere Standortwahl ermöglicht. Zweitens die Ableitung minimaler Spannungsgrenzwerte, die zu Erdbeben-Reaktionen führen können, um die Langzeitstabilität von Fluidzirkulationen zu untersuchen. Schließlich wird ein räumlich aufgelöster Erdbeben-Risikoindex entwickelt, der eine einfache Einschätzung der Erdbebenrisiken bei der Nutzung von Tiefengeothermie ermöglicht. Durch diese Maßnahmen soll die Investitionssicherheit in der Geothermiebranche erhöht und die Akzeptanz für diese erneuerbare Energiequelle gestärkt werden.