VESTA CONTRAST

Aktuelle Informationen für Anwohner

Die Messstrecke verbindet grob das Gewerbegebiet Mark51°7 mit dem Stadtteil Witten-Heven und läuft durch die Bochum-Hustadt, den Campus der Ruhr-Universität, der Hochschule Bochum und des Fraunhofer IEG sowie am Kemnader See. 

  • Stand 20.12.2024
  • Der rund 500 Meter breite Korridor, in dem gemessen werden soll, ist mit dem genehmigenden Bergamt abgestimmt.
  • Die Detailplanung für die konkrete Messstrecke innerhalb des Korridors ist angestoßen. 
  • Um die Geologie des Untergrundes bestmöglich abzubilden, streben wir ein dichtes Messraster auch auf unbefestigten Wegen an. 
  • Da das schwere Messfahrzeug auch auf diesen unbefestigten Wegen eingesetzt werden soll, bedarf es gezielter Prüfung der stabilen Bodenverhältnisse im Korridor, um die Messung zuverlässig bei jeder Witterung durchführen zu können. 
  • Aufgrund der kurzfristig gestiegenen Anforderungen der gebotenen Prüfung, ist ein Messstart Anfang Januar nicht mehr zu gewährleisten.  
  • Wir wollen so transparent und frühzeitig wie möglich informieren. Bitte entschuldigen Sie, falls dies dazu führt, dass Informationen korrigiert werden müssen. Wir werden Sie an dieser Stelle weiterhin so früh wie möglich über die Planungen der Messung informieren. 

Das Ruhrgebiet besteht aus etwa 300 Millionen Jahre alten Gesteinen, die während der sogenannten variszischen Gebirgsbildung stark verfaltet wurden. Diese geologischen Strukturen bieten potenziell geeignete Bedingungen für die Speicherung und Gewinnung von Erdwärme.
Das Verbundvorhabens VESTA beschäftigt sich mit der Erforschung von Wärmespeichern in wassergefüllten Erdschichten (Aquiferen), die Messkampagne  CONTRAST (Carboniferous Temperature Storage) erweitert VESTA. Durch CONTRAST soll ein grundlegendes Verständnis der geologischen und tektonischen Bedingungen im Ruhrgebiet erlangt werden. Dazu gehört die Untersuchung von Sandsteinhorizonten aus dem Erdzeitalter des unteren Ober-Karbons bis in Tiefen von 1.200 bis 1.500 Metern. Für die Erkundung des Untergrunds setzt CONTRAST sogenannte Vibrationsseismik ein, die seismische Signale erzeugt und deren Reflexionen misst. Somit kann eine detaillierte Strukturkarte des potenziellen geothermischen Speichers erstellt werden.
 

Zielsetzung

Das Hauptziel der Konzeptstudie CONTRAST ist es, die Möglichkeiten der hydrothermalen Erdwärmegewinnung und der Untergrundwärmespeicherung im Ruhrgebiet zu evaluieren. Dazu setzt das Forschendenteam eine geophysikalische Tiefenerkundung ein, um die geologischen und hydraulischen Eigenschaften des Untergrunds zu analysieren.

Die Methodik umfasst die Durchführung von Vibrationsseismik über eine Strecke von etwa 5 Kilometern (siehe untenstehende Karte) innerhalb Bochums. Mit Hilfe von speziellen Mikrophonen, den Geophonen, werden die ausgesendeten seismischen Signale und deren Reflexionen aus dem tieferen geologischen Untergrund registriert. Diese Daten dienen als Grundlage für die Strukturkartierung des Bochumer Untergrundes und helfen bei der Entscheidungsfindung für zukünftige Aufsuchung von Erdwärme und untertägigen Wärmespeichern. Tiefe Geothermie wird bereits erfolgreich seit vielen Jahren zum Heizen von Haushalten in Metropolen wie München und Paris eingesetzt. VESTA CONTRAST macht einen ersten Schritt, um diese Möglichkeit auch für Bochum zu öffnen.

Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung und zur Wärmewende. 

Überblick über das Messgebiet der Seismik Vesta Contrast und Verlauf der geplanten Messstrecke (rote Linie), sowie 250 m Korridor
© Fraunhofer IEG
Überblick über das Messgebiet der Seismik Vesta Contrast und Verlauf der geplanten Messstrecke (rote Linie), sowie 250 m Korridor