H2-Sponge: H2-Speicherpotenzial von geologischen Gesteinsformationen

TransHyDE

Die Bundesregierung hat durch ihre Nationale Wasserstoffstrategie (NWS) einen starken Impuls zur Nutzung von Wasserstoff in allen Sektoren des Energiesystems gesetzt. Dabei spielt die Wasserstoffspeicherung eine entscheidende Rolle. Denn als gasförmiger Energieträger ist Wasserstoff speicherbar und kann die abweichende Wasserstoffnachfrage und -erzeugung ausgleichen. Neben der Speicherung von Wassersstoff in Behältern oder Röhren bietet auch der geologische Untergrund Möglichkeiten zur langfristigen Speicherung. Die Kohlenwasserstoffindustrie nutzt den Untergrund schon seit Jahrzehnten um große Mengen an Erdgas im Porenraum der Gesteine (sog. Porenspeicher) oder in Salzkavernen zu lagern. Ob diese Speicheroptionen den hohen technologischen Sicherheitsansprüchen entsprechen und in welchem Umfang diese innerhalb der Infrastrukturkette genutzt werden können wird in diesem Vorhaben untersucht.
 

Ziel

In dem Vorhaben »H2-Sponge: H2-Speicherpotenzial von geologischen Gesteinsformationen« der ersten Phase von »TransHyDE« werden die Voraussetzungen für zukünftige sichere Wasserstoffspeicher und -Transportinfrastrukturen geschaffen.

Parallel zur Erforschung der Nutzbarkeit werden dabei auch alle Sicherheitsansprüche und belastbare Konzepte zur Überwachung solcher Anlagen sowie die Weiterverteilung des Wasserstoffs zum Nutzer untersucht. Wesentliche Punkte betreffen die geologischen Anforderungen an das Speicher- und Deckgestein, die Priorisierung von Standorten und die experimentelle Untersuchung von Gesteinen im Kontakt mit Wasserstoff (Alms et al, 2023a-c). Um die physikalischen und chemischen Wechselwirkungen im Untergrund zu simulieren, wird im Rahmen des Vorhabens ein experimenteller Prüfstand gebaut. Erst dadurch ist die Bewertung potenzieller Wasserstoffspeichergesteine und die Dichtigkeit der Speicher möglich. Weitere Aspekte fokussieren auf die Integrität aller technischen Komponenten, sowie die strategische Planung von Monitoringkonzepten zur nahtlosen Überwachung aller Prozesse, und die Entwicklung von Aufbereitungsstrategien mit Störstoffmessungen zur Verteilung untertätig gespeicherten Wasserstoffs in Gasnetzen.  Ziel ist es, Vorschläge für den Umgang mit Wasserstoff in geologischen Untergrundspeichern auszuarbeiten und passende Infrastruktur- und Sicherheitskonzepte zu entwickeln.

Die im Vorhaben gewonnenen Erkenntnisse werden abschließend bewertet und in eine Gesamtanalyse zur »Sicheren Infrastruktur« einfließen, die für »Skalierbare Lösungen« in der 2. Phase von TransHyDE die Grundlage bilden (Pannek et al., 2024).

Dienstleistungen

  1. geologische Beratung und Potentialabschätzung
  2. labortechnische Bestimmung petrophysikalischer Gesteinsparameter unter H2-Atmosphäre und in-situ-Bedingungen
  3. labortechnische Bestimmung der Gestein-Fluid-H2-Wechselwirkung unter in-situ-Bedingungen
Bohrkernproben aus dem Buntsandstein
© Fraunhofer IEG/Mollwitz
Bohrkernproben aus dem Buntsandstein
Wasserstoffpermeameter zur Bestimmung der H2-Permeabilität, H2-Porosität und des H2-Speichervermögens.
© Fraunhofer IEG/Mollwitz
Wasserstoffpermeameter zur Bestimmung der H2-Permeabilität, H2-Porosität und des H2-Speichervermögens.
Messung von Gaszusammensetzungen mithilfe eines Gaschromatographen
© Fraunhofer IEG/Mollwitz
Messung von Gaszusammensetzungen mithilfe eines Gaschromatographen
Rührautoklav mit Gesteinsprobe
© Fraunhofer IEG/Mollwitz
Gesteinsprobe im H2-Autoklaven zur experimentellen Untersuchung der Gestein-Fluid-H2-Wechselwirkung in potentiellen Speichergesteinen bei Drücken bis 50 MPa und Temperaturen bis 200°C.
Rührautoklav zur experimentellen Untersuchung von Gestein-Fluid Wechselwirkungen
© Fraunhofer IEG/Mollwitz
Rührautoklav zur experimentellen Untersuchung von Gestein-Fluid Wechselwirkungen
Hochdruck-/Hochtemperaturbehälter zur Untersuchung von Gestein-Fluid Wechselwirkungen
© Fraunhofer IEG/Mollwitz
Hochdruck-/Hochtemperaturbehälter zur Untersuchung von Gestein-Fluid Wechselwirkungen
Die Karte zeigt potenzielle Standorte für die unterirdische Speicherung von Wasserstoff im Norddeutschen Becken (BSm: Buntsandstein). Grüne Linien zeigen bestehende Wasserstoffpipelines und weiße Linien zukünftige Entwicklungspläne (IPCEI). Industriesymbole symbolisieren die chemische Industrie (rot), die Stahlindustrie (braun) und die Raffinerien (schwarz) nach Neuwirth et al. (2022). Terminalsymbole symbolisieren bestehende und zukünftige Ammoniak (grün) und LNG Importterminals (blau). Braun schraffierte Flächen stellen die geographische Verbreitung des Buntsandstein-Aquifers (braun), seiner Fallen (hell braun/oka) und Kohlenwasserstofffelder (in Betrieb: grau, erschöpft: schwarz) nach Knopf und May (2007) und LBEG (2023) dar. Weitere Details sind in Alms et al., 2023c zu finden.
© Fraunhofer IEG mit Daten aus Neuwirth et al., 2022; Knopf et al., 2017; Landesamt für Bergbau Energie und Geologie 2023
Die Karte zeigt potenzielle Standorte für die unterirdische Speicherung von Wasserstoff im Norddeutschen Becken (BSm: Buntsandstein). Grüne Linien zeigen bestehende Wasserstoffpipelines und weiße Linien zukünftige Entwicklungspläne (IPCEI). Industriesymbole symbolisieren die chemische Industrie (rot), die Stahlindustrie (braun) und die Raffinerien (schwarz) nach Neuwirth et al. (2022). Terminalsymbole symbolisieren bestehende und zukünftige Ammoniak (grün) und LNG Importterminals (blau). Braun schraffierte Flächen stellen die geographische Verbreitung des Buntsandstein-Aquifers (braun), seiner Fallen (hell braun/oka) und Kohlenwasserstofffelder (in Betrieb: grau, erschöpft: schwarz) nach Knopf und May (2007) und LBEG (2023) dar. Weitere Details sind in Alms et al., 2023c zu finden.

Aktuelle Publikationen und Ergebnisse

Alms, K., Ahrens, B., Graf, M., & Nehler, M. (2023a). Linking geological and infrastructural requirements for large-scale underground hydrogen storage in Germany. Frontiers in Energy Research, 11, 1172003. https://doi.org/10.3389/fenrg.2023.1172003

Alms, K., Ahrens, B., Graf, M., & Nehler, M. (2023b). Underground hydrogen storage in Germany: Geological and infrastructural requirements. Symposium on Energy Geotechnics 2023, 1–2. https://doi.org/10.59490/seg.2023.569

Alms, K., Berndsen, M., Groeneweg, A., Graf, M., Nehler, M., & Ahrens, B. (2023c). Underground Hydrogen Storage in the Bunter Sandstone Formation in the North German Basin: Capacity Assessment and Geochemical Modeling. Energy Technology, 2300847. https://doi.org/10.1002/ente.202300847

Pannek, C., Wanzenberg, E., Michler, T., Schweizer, F., Alms, K., Hoefer, U., ... & Engelhaupt, S. (2024). TransHyDE. Die Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland: Sicher in die Zukunft. https://doi.org/10.24406/publica-3126