Das Fündigkeitsrisiko für Geothermiebohrungen ist hoch, da aufgrund zu geringer Durchlässigkeiten der Gesteine in Förderhorizonten häufig nicht die erwünschten Schüttungsraten erzielt werden können. Aus der Öl- und Gasindustrie sind bereits Verfahren bekannt, die grundsätzlich zur Steigerung der Durchlässigkeit eines Reservoirs eingesetzt werden können. Dazu gehören druckwasserbasierte Verfahren (z.B. Radial Jet Drilling (RJD)), mit denen kleinkalibrige Ablenkbohrungen von der Hauptbohrung aus hergestellt werden, um umliegende Störzonen, vor allem Klüfte, hydraulisch an die Bohrung anzuschließen. Die bekannten Verfahren bieten Lösungsansätze für weiche, leicht mit konventionellen Methoden zu bohrende Speichergesteine. Diese für Öl- und Gaslagerstätten typischen Bedingungen lassen sich aber nicht einfach auf geothermische Reservoirs übertragen. Hierbei handelt es sich häufig um Formationen aus Hartgestein, bei denen die beim RJD-Verfahren eingesetzte Wasserstrahltechnik keine oder zu geringe Bohrleistungen aufweist.