Die Anlage umfasst zwei Forschungs- und Erprobungsprüfstände für Großwärmepumpen. Großwärmepumpen (GWP) und Hochtemperaturwärmepumpen (HTWP) können die Bereitstellung von Fern- und Prozesswärme in Zukunft nachhaltig und CO2-frei übernehmen. Als Basistechnologie, die die Grundlage für die Integration von erneuerbarem Strom ins Wärmenetz schafft, nehmen GWP und HTWP eine zentrale Rolle bei der Energiewende ein. Fraunhofer IEG unterstützt Hersteller, Projektierer und Entwickler mit den Prüfständen dabei, ihre Technologien für den Markt zu validieren. Die Anlage ist eine hoch spezialisierte, doch zugangsoffene Infrastruktur für Testung, Qualifizierung und Weiterentwicklung von Wärmepumpen nach anerkannten Standards.
Der erste Prüfstand misst die Leistungsdaten von Sole-/Wasser-Aggregate für bis zu einem Megawatt Heizleistung und Vorlauftemperaturen bis 90°C im realitätsnahen Betrieb und liefert so die Basis für die Weiterentwicklung und Optimierung von Wärmepumpenprototypen. Mit dem Prüfstand sind Freifeldmessungen zur Schallausbreitung und elektromagnetischen Verträglichkeit möglich. Der Prüfstand steht Herstellern und Entwicklern zur Verfügung und vereint die Möglichkeiten, an realen Großwärmepumpen in definierten Laborbedingungen zielgerichtet Maßnahmen zu validieren, die zur Verbesserung des Wirkungsgrads und der Wirtschaftlichkeit beitragen. Der Forschungs- und Erprobungsprüfstand entstand in etwa einem Jahr Planungs- und Bauzeit auf dem Gelände des Heizkraftwerk Süd in Cottbus und ist in sein Kühlsystem integriert.
Im zweiten Prüfstand der Anlage wird ein Dauertest an einer 500 kW Großwärmepumpe durchgeführt. Sie ist das Modell für eine geplante Multimegawatt-Wärmepumpe, mit der zukünftig die Stadt Cottbus mit Fernwärme aus dem lokalen Bergbaufolgegewässer »Ostsee« versorgt werden soll. Das Fraunhofer IEG erprobt in dem öffentlich geförderten Forschungsprojekt »FernWP« an diesem Modell die Technologie und erarbeitet ein Betriebskonzept.