Entwicklung eines modellgestützten Anwendertools zur Risikoanalyse der intrinsischen Erdbebengefährdung in der Metropolregion Rhein-Ruhr.
Entwicklung eines modellgestützten Anwendertools zur Risikoanalyse der intrinsischen Erdbebengefährdung in der Metropolregion Rhein-Ruhr.
Für die Entwicklung der Geothermie im Sinne eines Ausbaus der erneuerbaren Energien ist es unabdingbar, eine im Vergleich zu bisherigen Verfahren deutlich verbesserte seismische Risikoanalyse im Vorfeld von geothermischen Projekten durchzuführen. Seismische Risiken können bei jedem mitteltiefen und tiefen Geothermieprojekt auftreten, lassen sich aber bei genauer Kenntnis der örtlichen Begebenheiten deutlich reduzieren. Das Projekt 3D-RuhrMarie will für die Metropolregion Rhein-Ruhr genau hier ansetzen und die verfügbaren geologischen Informationen für die geothermisch relevanten Gesteine und Teufen in einem 3D-Untergrundmodell bündeln, das großräumige Spannungsfeld modellieren und eine Risikoanalyse für durch die Nutzung geothermischer Energie induzierte Seismizität erleichtern.
Im Fokus des Projekts steht die Entwicklung eines modellgestützten Anwendertools zur Risikoanalyse der intrinsischen Erdbebengefährdung. Projektentwicklern wird damit ein Werkzeug an die Hand gegeben, mit dem sich Gebiete, die ein erhöhtes Risiko für die Reaktivierung von Störungen und damit verbundene Seismizität bieten, schnell identifizieren lassen. Im Umkehrschluss können auch seismisch stabilere Bereiche ermittelt werden. Gerade in Nordrhein-Westfalen betrifft eine seismische Gefährdungsanalyse neben Geothermieprojekten auch Eingriffe des Bergbaus im Untergrund sowie Nutzungsmöglichkeiten altbergbaulicher Strukturen und damit verbundene Fragestellungen zum Grundwassermanagement. Für eine Vielzahl von Unternehmen verschiedener Branchen stellt die 3D-RuhrMarie daher ein Anwendungstool dar, das die entscheidende Lücke zwischen Vorerkundung und Beginn der Projektphase im Sinne einer deutlichen Reduzierung des wirtschaftlichen Risikos schließt.