Schulungskonzept zum Explosionsschutz bei Geothermiebohrungen in NRW

Bei Bohrvorhaben zur Nutzung von Erdwärme kann es in Nordrhein-Westfalen vereinzelt zu Gasaustritten, verursacht durch das unbeabsichtigte Anbohren unter Druck stehender, natürlicher Gasreservoire im Deckgebirge kommen. In Zusammenarbeit mit der DMT GmbH & Co.KG  Essen und der Bergbehörde NRW wurde ein praxisorientiertes Schulungskonzept zur Vermittlung der erforderlichen Grundlagenkenntnisse zum Explosionsschutz für die Mitarbeiter der Bohrunternehmen entwickelt. Es handelt sich hierbei um eine Schulung zum Explosionsschutz für befähigte Personen nach Anhang 2 Abschnitt 3 Nr. 3.3 BetrSichV.

Das Schulungsprogramm

Bei der Bohrausführung dürfen weder die ausführenden Mitarbeiter noch Dritte gefährdet werden. Explosionsgefahren sind daher bei einem Gasaustritt sicher auszuschließen. Kann durch eine geologisch/ausgasungstechnische Vorbeurteilung nicht sicher ausgeschlossen werden, dass ein Gasreservoir im Untergrund vorliegt, müssen schon vorab geeignete Explosionsschutzmaßnahmen für den Ereignisfall ergriffen werden. Zur Identifikation von Explosionsgefahren und der Ermittlung geeigneter Schutzmaßnahmen ist die ausführende Firma nach der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) verpflichtet ein Explosionsschutzdokument zu erstellen.

Durch die geeignete, qualifizierte Schulung und Unterweisung werden die Mitarbeiter der ausführenden Bohrunternehmen in die Lage versetzt werden, schnell und angemessen auf einen möglichen Gasaustritt zu reagieren. 

Die Schulungsinhalte

Inhalte

  • Einführungen Geologie, Aufbau der Deckgebirgsgeologie, Voraussetzungen für Ausgasungen
  • Stoffbeschreibung und sicherheitstechnische Kenngrößen 
  • Explosionsgefahren bei Bohrtätigkeiten
  • Rechtliche Vorgaben zur Prüfung der Explosionssicherheit gemäß Anhang 2 Abschnitt 3 der Betriebsverordnung
    Ggfs. aktuelle und rechtliche Neuerungen zum Explosionsschutz
  • Zoneneinteilung und Betrachtung von Zündquellen
  • Inhaltspunkte und Aufbau eines Explosionsschutzdokumentes 
  • Prüfbericht bzw. Checkliste für das Umsetzen von Bohranlagen durch b.P. nach 3.1 
    (BetrSichV)
  • Anforderungen zur Prüfung im Sinn des Explosionsschutzes nach Anlagenänderungen
    (wesentliche Änderungen)
  • Einsatz und Umgang mit Messtechnik
  • Erfahrungen und praktische Hinweise
VERANSTALTER

Fraunhofer IEG in Kooperation mit der DMT GmbH & Co.KG 

VERANSTALTUNGSTYP

Präsenztermin

VERANSTALTUNGSORT

Standort der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geotechnologien IEG in Bochum

SPRACHE

Deutsch

ZIELGRUPPE

Bohrunternehmen und deren Mitarbeiter, Planer, etc. 

ZUGANGSVORAUSSETZUNG

Erfahrungen am Bohrgerät 

Bescheinigung

Teilnahmebescheinigung 

Preise und Kombinationsmöglichkeiten

Auf Anfrage. Die Preise richten sich nach der tatsächlichen Anzahl der Teilnehmenden.

Zur Anmeldung eine E-Mail schreiben an:

weiterbildung@ieg.fraunhofer.de