Das Reallabor TRUDI in Bochum ist ein großmaßstäbiger Experimentierraum. Es zeigt, wie die Integration von Technologien der Energiewende in die reale Energieinfrastruktur einer Großstadt gelingen kann. Insbesondere bezieht TRUDI die Hinterlassenschaften des Bergbaus im Ruhrgebiet als energiewirtschaftliche Ressource mit ein. Es demonstriert beispielsweise die Transformation der fossil betriebenen Fernwärmenetze durch Integration von Großwärmepumpen, Speichertechnologien, Abwärmenutzung und Geothermie-Anlagen aller Klassen.
TRUDI liegt im 50 Quadratkilometer großen bergrechtlichen Feld »Zukunftsenergie« im Bochumer Süden. Es zeigt am Beispiel des Fernwärmenetzes Bochum-Süd (115 MWth) auf wie die dezentrale Speicherung und Einspeisung von Wärmeenergie in und aus geothermalem Wässern des Untergrundes technisch und wirtschaftliche gelingen kann. Außerdem verfügt das Reallabor über Testfelder zur Durchführung von bohrtechnischen Versuchen bis in Tiefen von über 5000 Metern.
Die Geologie am Standort ist geprägt von Karbonischen (Sandsteine, Tonsteine, Kohle) und ab etwa 4000 Metern Devonischen Formationen (Karbonate/Massenkalke). Dort lassen sich zum Beispiel Referenzbohrungen durchführen und Reservoirtechniken zur Erschließung dichter Gesteinsformationen anwenden.